Joyce Hübner | Der Lauf meines Lebens
Meine Deutschlandumrundung in 120 Marathons
"Joyce an Ihrer Grenze"
- 120 Marathons
- 5.127 Kilometer.
- 69.656 Höhenmeter
- 120 Marathons
- 5.127 Kilometer.
- 69.656 Höhenmeter
Viele Extremsportler haben bereits verschiedene Kontinente durchquert, aber die Wege “vor der eigenen Haustür” haben sich die wenigsten mal genauer angesehen. Warum also nicht die Landesgrenze von Deutschland ablaufen? Somit wurde aus einer witzigen Biergarten-Geschichte ein reales Projekt.
Nach wochenlanger Routenplanung stand fest, dass die deutsche Grenze 5.200 km lang ist. Das bedeutete, ich musste jeden Tag ein bisschen mehr als einen Marathon laufen, um dies in 120 Lauftagen schaffen zu können. Für mich bestand kein Zweifel, dass ich es nicht schaffe werde und somit war das Projekt „Deutschlandumrundung“ geboren.
Ich wollte mit diesem Projekt andere Menschen dazu inspirieren, Ihre Komfortzone zu verlassen und zeigen, wie das Austesten der persönlichen Grenze einen nachhaltig positiven Effekt auf einen selbst erwirkt. Ich sag mal so,es hat geklappt.
Meine Reise entlang der deutschen Grenze
Die besten Ideen entstehen im Biergarten
Nach 143 Tagen, in denen ich 120 Marathons entlang der deutschen Grenze gelaufen bin, fühle ich mich nicht nur erleichtert, sondern auch ein wenig froh, dass dieses herausfordernde Abenteuer nun vorüber ist.
Der abschließende Moment in Frankfurt (Oder) war für mich nicht nur ein physisches, sondern auch ein emotionales Highlight. Die Straßen wurden von der Polizei abgesperrt, und ich konnte mit meinen Begleitern auf einer normalen Verkehrsstraße laufen. Als wir die Brücke erreichten, empfing mich eine jubelnde Menge von Zuschauern, die Handys zückten, um diesen denkwürdigen Augenblick festzuhalten. Es fühlte sich beinahe an wie der Höhepunkt eines Konzerts.
Am Zielband angekommen, wartete bereits mein Freund, der mich freudestrahlend und emotional umarmte – eine Geste, die angesichts seiner üblicherweise nüchternen Art besonders berührend war.
Der Slogan “Joyce an ihrer Grenze” auf meiner Website trägt eine doppelte Bedeutung. Einerseits drückt er aus, dass ich nicht aus dem Leistungssport komme und mich einfach ausprobieren möchte. Andererseits soll er verdeutlichen, dass man nicht unbedingt ein Vollprofi sein muss, um Großes zu erreichen. Das Ausloten meiner eigenen Grenzen war eine persönliche Herausforderung, die mich durch Höhen und Tiefen führte. Eine besonders intensive Grenzerfahrung hatte ich auf einer Bergetappe in Bayern, wo Todesangst meinen Weg begleitete. Der Abgrund unter uns war tief, und jeder Stein, den wir als Halt nutzten, zerbröckelte in unseren Händen. Bei dieser Etappe benötigten wir zweieinhalb Stunden für nur einen Kilometer. Wenige Tage später brachte ein Marathon mit Magen-Darm-Infekt weitere körperliche Grenzen ans Licht.
Gedanken ans Aufgeben kamen jedoch zu keinem Zeitpunkt auf. Die Erkenntnis, dass ich 12 Stunden täglich für die Strecke hatte, gab mir die Flexibilität, die Herausforderungen mit Ruhe zu meistern. Die Reise durch Deutschland brachte mir vor allem die Hilfsbereitschaft und Offenheit der Menschen näher. Über 2.000 Menschen begleiteten mich auf den Etappen, und die Begegnungen mit ihnen waren fast noch bewegender als die atemberaubende Landschaft, die Deutschland zu bieten hat.
Vom 01.05. - 20.09.2023
5.127 Kilometer
69.656 Höhenmeter
642:29:15 Laufstunden
329.024 Verbrannte Kalorien
2.332 Teilnehmer
100 Marathon "Ersties"
Mein Team, bestehend aus meinem Freund, Golfi (unserem alten Golf 4) und mir, bewältigte diese immense logistische Herausforderung. Golfi wurde zu unserem zweiten Zuhause, in dem die Rücksitzbank ausgebaut wurde, um Platz für meine Schuhe, Kleidung und alles Nötige zu schaffen. Mein Freund fuhr alle fünf Kilometer an die Strecke, um mich mit Verpflegung zu versorgen, und sorgte dafür, dass die Organisation reibungslos verlief. Die Unterkünfte waren vielfältig und reichten von Campingwagen über Couchsurfing bis zu einer Suite. Die Auswahl war stets von der Kostenoptimierung und der Nähe zum Start- und Zielpunkt des nächsten Tages geprägt.
Um durchzuhalten, etablierte ich nach jedem Lauf gezielte Rituale. Der Besuch eines Restaurants stand direkt danach auf dem Programm, denn neben dem Schlafen ist die richtige Ernährung essenziell für die Regeneration. Nachmittags gönnte ich mir eine Stunde in speziellen Massagestiefeln, während ich meine Social-Media-Kanäle bediente. Danach war es wichtig, möglichst früh schlafen zu gehen, um für den nächsten Tag fit zu sein.
Nach einem derart extremen Erlebnis stand anschließend der Berlin-Marathon und der Köln-Marathon auf meinem Plan. Der Berlin-Marathon hat für mich eine besondere Bedeutung, da er in meiner Heimatstadt Berlin stattfindet und war Fixpunkt des Projektes.
Die Monate während der Deutschlandumrundung haben mir nicht nur körperlich, sondern auch mental viel abverlangt. Doch jetzt, da das Abenteuer vorüber ist, blicke ich stolz auf die zurückgelegte Strecke und freue mich auf die kommenden Herausforderungen.
Berichterstattung in den Medien
Ich war überwältigt, wie viele Medien über meinen Grenzlauf berichtet haben
Die Strecke & Route der Deutschlandumrundung im Überblick
Alle Etappen auf einen Blick. Hier kannst du noch einmal nachschauen, wo und wann ich gewesen bin.
Meine Tour begann am 01.05.2023 in Frankfurt an der Oder. Von dort aus bin ich die deutsche Grenze im Uhrzeigersinn abgelaufen. Zuerst an der polnischen Grenze entlang Richtung Görlitz und Zittau. Mitte Mai war ich dann bereits im Erzgebirge an der tschechischen Grenze durch Sachsen und danach durch Bayern. Anfang Juni erwarteten mich dann auch schon die bayrischen Alpen. Hier ging es für mich über Berchtesgaden und Garmisch Partenkirchen vorbei Richtung Füssen bis hin zum Bodensee.
Ab Basel kam dann eine sehr lange Strecke am Rhein entlang bis ich letztendlich im Saarland angekommen war. Die Stadt Aachen wurde ich zur Halbzeit erreicht. Alle weiteren Strecken durch NRW und Niedersachsen bis hoch zur Nordsee waren vom Streckenprofil sehr viel flacher. Mitte August erreichte ich dann die dänische Grenze. Bis Anfang September lief ich dann die Ostseeküste bis nach Usedom ab. Die letzten sechs Marathons gingen dann wieder an der polnischen Grenze entlang, bis ich schlussendlich am 20.9.2023 wieder in Frankfurt (Oder) angekommen bin.
Du kannst auf die Karten heran zoomen und auf das Männchen klicken, dann siehst du alle Details.
Hier gibt es dazu noch ein Erklärvideo (hier klicken).
Meine Marathons von 1 -120
Hier findest du die Laufberichte, Social Media Links und Ergebnisse der Läufe und der einzelnen Etappen, die ich erfolgreich geschafft habe.
Marathon 1 – 01.05.23
- Frankfurt (Oder) - Eisenhüttenstadt
- Datum: 01.05.2023
- Marathon Nr.: 1
- Distanz: 42.3 km
- Höhenmeter: 130 m
Marathon 2 – 02.05.23
- Eisenhüttenstadt - Taubendorf
- Datum: 02.05.2023
- Marathon Nr.: 2
- Distanz: 42.9 km
- Höhenmeter: 80 m
Marathon 3 – 03.05.23
- Taubendorf - Bad Muskau
- Datum: 03.05.2023
- Marathon Nr.: 3
- Distanz: 42.2 km
- Höhenmeter: 120 m
Marathon 4 – 04.05.23
- Bad Muskau - Ungunst
- Datum: 04.05.2023
- Marathon Nr.: 4
- Distanz: 42.7 km
- Höhenmeter: 250 m
Bleibe auf dem "Laufenden"
Bleibe über meine nächsten Läufe, Laufberichte und Tipps informiert….
Danke an meine Partner
FAQ`s zum Mitlaufen und zur Route
Nicht mehr zum Mitlaufen aber toll zum nachlesen…
Die wohl am meisten gestellte Frage 🙂 Bitte habt Verständnis, dass ich nicht alle Orte auf meiner Route kenne.
Die komplette Route inkl. Laufdatum findet hier oben unter “Alle Routen & Laufdaten“
– kurz warten bis sich die Karte öffnet
– ranzoomen an einen beliebigen Ort, ihr seht dann die Strecke
– auf das Männchen klicken, dann erscheint dort das Laufdatum
Hier findest du noch ein kurzes Erklärvideo hierzu: Erklärvideo (Hier klicken)
Alle Infos wie Startzeit, Treffpunkt findest du immer 4 Tage im Vorraus unter “Next Runs“.
Unter der Detailansicht der Etappe/Route (immer die nächsten vier Tage), findest du alle Infos zum
- Treffpunkt: einfach draufklicken, anders kommen wir auch nicht zum Start 😉
- Startzeit: richten wir uns auch nach
- Die Route: GoogleMaps und Komoot
Die An- und Abreise ist selber zu organisieren.
Da es sich nicht um eine offizielle Veranstaltung handelt, unserer Golf leider durch das ganze Gepäck nur zwei Sitze hat, können wir keinen Transport anbieten.
Die Erfahrung zeigt aber, dass sich von den Mitläufern untereinander bei den Läufen sehr geholfen wird.
Auf den flachen Strecken laufe ich aktuell ca. 6:30/km bis 6:45/km im Durchschnitt.
Du kannst überall einsteigen! Die genaue Route findest du bei der jeweiligen Etappe.
Damit du nicht unnötig lange warten musst, empfehle ich, meinem Freund dem Praktikant auf Instagram zu folgen (hier gehts zum Profil) und seine Storys zu verfolgen, er gibt bei den Verpflegungsstellen immer eine Update um welche Uhrzeit ich bei welchem Kilometer bin.
Mein Freund versucht alle 5-7km an die Strecke zu kommen, hier machen wir eine kleine Pause zwischen 5-10min.
Nein, es sind keine Verpflegungspunkte und keine Kilometeranzahl, sondern stammen noch von der Planung der gesamten Route. Diese bekomme ich aber nachträglich nicht entfernt.
Da es sich um keine offizielle Laufveranstaltung handelt, bieten wir auch keine Verpflegung an!
Eure Verpflegung müsst ihr bitte selber mitbringen.
Es besteht aber die Möglichkeit, eure Verpflegung bei uns in den Golf zupacken!
Aus Platzmangel bitten wir auf den Verzicht von Koffern, Wanderrucksäcke oder ähnliche sperrige Gegenstände:)
Es besteht die Möglichkeit, eure Verpflegung/Getränke bei uns in den Golf zupacken!
Bitte achtet darauf, eure Sachen und leere Getränke auch wieder mit rauszunehmen!
Aus Platzmangel bitten wir auf den Verzicht von Koffern, Wanderrucksäcke oder ähnliche sperrige Gegenstände:)
Jeder der mitläuft oder mitradelt bekommt vom Praktikanten ein Teilnehmerbändchen.
Dies bekommt ihr entweder am Start, oder wenn ihr unterwegs einsteigt, beim nächsten Verpflegungspunkt.
Tipp! Nicht zu feste ziehen, sonst geht es nicht mehr ab, vergisst der Praktikant häufiger zu sagen 😉
Darüber hinaus verschicken wir keine Bändchen und bringen auch keine Bändchen irgendwo hin 😉
FAQ´s zum Projekt
Auch spannend zum nachlesen…
Die Idee der Deutschlandumrundung hatte mein Freund, als wir zusammen mit Lauffreunden im Biergarten saßen.
Wir haben uns über krasse Läuferprojekte unterhalten und dann sagte er, eigentlich mehr als Scherz, ich könnte ja die Deutsche Grenze ablaufen…So wurde aus einen nicht ernstgemeinten Scherz, das Projekt meines Lebens:)
Grundsätzlich fühle ich mich nach mehr als der Hälfte körperlich immer noch sehr gut. Na klar, zwickt hier und da mal was, aber nichts, was mich besorgt.
Viel herausfordernder ist der mentale Bereich.
Jeden Tag mindestens einen Marathon, also min. 42,195km. Es kann aber auch Strecken geben, da laufe ich mehr
Ich habe nachdem mein Entschluss feststand das Projekt zu machen, ab Januar meine wöchentlichen Laufkilometer auf 100-150km hochgeschraubt, zudem viel Stabiübungen gemacht.
Nur auf die Höhenmeter konnte ich mich in Berlin nicht vorbereiten, da hatte ich Respekt vor. Hier war es dann tatsächlich so, dass ich mir meine “Bergfitness” während des Projektes geholt habe.
Ich habe 5 paar Trailschuhe und 7 normale Laufschuhe dabei. Dazu kommen Badelatschen und vielleicht ein paar Sneaker. Eine ganz normale Sportkleidung also 😀
Ich verstehe die Frage nicht?
Krank sein habe ich nicht eingeplant und wenn es doch passieren sollte, wird spontan entschieden.
Ich versuche gesund, ausgewogen und proteinreich zu essen, wenn dies möglich ist. Da ich nicht zu Hause bin, sind wir auf die Restaurants und Supermärkte vor Ort angewiesen.
Täglich muss ich auf ca. 5.000 Kalorien kommen, da darf es auch mal ne Tüte Haribo sein;)
Nein, da wir nie wissen, ob etwas passiert buchen wir die Hotels immer “auf Sicht”
Ja, ich habe mit vielen verschiedenen Ärzten, etc. darüber gesprochen und mehrere Leistungsdiagnostiken inkl. Laktattest durchgeführt.
Nein, für diesen Zeitraum konnte ich unbezahlten Urlaub nehmen.
Meine tägliche Motivation liegt darin, mein Ziel (Frankfurt/Oder) zu erreichen und das Projekt erfolgreich abzuschließen 🙂
Zum Glück nicht 😀 Dann müsste ich jeden Tag eine Mütze aufziehen! Nein, dass mach ich morgens eben selber und dauert in der Regel auch nicht lange.
NEIN!!!!! Zu keinen Zeitpunkt der Tour kam mir dieser Gedanke. Ich wusste vorher, dass es anstrengend werden würde und hab mich mental darauf vorbereitet