Meine besten Lauf-Tipps für Anfänger
Von: DOREEN BEILKE 24.05.2023 – 14:40 Uhr
120 Marathons in 140 Tagen entlang der deutschen Grenze will Joyce Hübner (35) laufen. 5200 Kilometer, 57 000 Höhenmeter, acht bis zehn Stunden täglich. Am 2. Mai ist sie in Frankfurt/Oder gestartet. Jetzt ist sie schon in Bayern und hat Nummer 20 absolviert. Und täglich sind die ersten Schritte eine riesige Überwindung.
„Ich stehe auf, stretche und dehne mich, meine Beine sind schwer und ich frühstücke fast automatisch und mache mich fertig“, erzählt die Hobby-Extremläuferin. „Mein Freund fährt mich zum Start. Dorthin, wo ich am Vortag aufgehört hatte. Und dann denke ich, dass ich eigentlich gar keine Lust habe. Doch da stehen jeden Tag Mitläufer und mir ist klar: Ich muss!“
120 MARATHONS IN 140 TAGENGrenz-Läuferin Joyce Hübner von Polizei gestoppt
Sie macht gerade den Lauf ihres Lebens oder besser die Läufe ihres Lebens.
Strahlend sieht man sie mit Leichtigkeit durch die Landschaften laufen. Joyce: „Ich habe einen Dickkopf und ein Ziel und will beweisen, dass es funktioniert. Das treibt mich an und nach drei bis vier Kilometern bin ich dann wieder fit und fühle mich gut.“
Joyce ist Social-Media-Star (Instagram: @runninggirl.joyce, 31 000 Follower) und Kundenberaterin aus Berlin. Sie begann erst vor acht Jahren mit morgendlichem Joggen.
„Vorher bin ich ins Fitnesscenter gegangen und dachte, dass Laufen einfach viel unkomplizierter ist neben dem Job. Man zieht sich an und los. Anfangs waren es drei bis vier Kilometer am Stück, zwei bis drei Mal die Woche“, erzählt sie. „Mir wurde aber schnell klar, dass ich es nur regelmäßig mache, wenn ich ein Ziel vor Augen habe. Ich meldete mich schon mal zum Halbmarathon an und hatte von da an keine Ausrede mehr.“
Sie steigerte sich immer weiter. Und ihr Körper veränderte sich. Die Sportlerin: „Gewicht oder unliebsame Pölsterchen waren plötzlich überhaupt kein Thema mehr. Klar, jetzt auf der Tour ist es extrem. Ich verliere so schnell Gewicht, dass ich aufpassen muss, noch genug zu essen, um nicht das Ziel zu gefährden.“
Joyce läuft nicht schnell, macht die Tour nicht als Wettkampf gegen die Zeit. „Eigentlich müssten Laufanfänger an die Strecke kommen, um zu sehen, wie langsam ich bin“, sagt sie. Und das empfiehlt sie übrigens allen Neustartern: ruhige, kurze Distanzen, einen Geh-Lauf-Mix. Die Berlinerin: „Auch jetzt gehe ich, wenn ich es zu stark bergauf geht.“
Immer neue Ziele anzupeilen und tatsächlich die Strecke wahrzunehmen und zu genießen helfe ihr jetzt und würde auch jedem helfen, der erst mit dem Laufen beginnt. „Ich kann mich gar nicht satt sehen an der Natur“, sagt sie.
Ihre Top-Tipps für Laufanfänger
- Ruhige, kurze Distanzen joggen
- Ein Mix aus Gehen und Laufen
- Sich immer weiter steigern und dran bleiben! Regelmäßig trainieren ist wichtig, um auf dem Trainingsleben zu bleiben und um es steigern zu können
Berlinerin will in 140 Tagen deutsche Grenze ablaufen
Vor gut zwei Wochen ist die Berlinerin Joyce Hübner in ein Mammut-Laufprojekt gestartet: In 140 Tagen will sie die deutsche Grenze ablaufen. Im Interview erzählt die 35-Jährige, wie sie auf diese Idee kam und welche Herausforderungen sie dabei erwarten.
rbb|24: 120 Marathons in 140 Tagen, 5.200 Kilometer entlang der deutschen Grenze – wie kommt man auf diese verrückte Idee?
Joyce Hübner: Tatsächlich kam die Idee von meinem Freund. Das war eine Schnapsidee im Biergarten. Wir hatten uns über andere großartige Projekte und Läufer unterhalten und dann schlug er vor, dass ich doch einmal um Deutschland laufen sollte, weil das bisher noch niemand gemacht hätte. Seitdem wollte ich das in Angriff nehmen und aus der Schnapsidee wurde dann tatsächlich Wirklichkeit.
Haben sie zuvor schonmal etwas vergleichbares gemacht oder ist es ihr erstes extremes Laufprojekt?
Naja, diese Art Etappenlauf habe ich zuvor noch nicht gemacht. Aber es war schon der ein oder andere Marathon dabei. Um genau zu sein 18. Auch zwei Ultramarathons und Ultra-Trail-Läufe habe ich schon absolviert. Also von allem ein bisschen etwas, aber bei weitem nicht so extrem, wie jetzt das Pensum ist.
Und trotzdem haben Sie sich die Schnapsidee sofort zugetraut?
(lacht) Nein, da musste ich schon eine Weile drüber nachdenken. Ich habe mir vorher angeschaut, wo die Grenze lang geht und was das ungefähr für mich bedeutet. Von dem Spruch im Biergarten bis zu dem Entschluss, es wirklich zu tun, sind bestimmt drei Monate vergangen. Aber in dieser Zeit habe ich mich schon intensiv damit beschäftigt und mir gesagt, dass am Ende das meiste Kopfsache sind. Die Muskeln und der Knochenbau werden sich schon daran gewöhnen.
Wie sieht das Training für diese Mammut-Aufgabe aus? Geht man einfach laufen?
Ja, Ich bin eigentlich nur laufen gewesen. Dabei habe ich aber schon immer längere Strecken absolviert und versucht, 100 bis 120 Kilometer in der Woche zu schaffen. Das bedeutet Minimum 20 Kilometer pro Lauf. Nebenbei bin ich auch noch ein bisschen Rennrad gefahren und war auf dem Hometrainer. Und im Fitnessstudio, da war ich immer an einem Gerät zum Treppen steigen, weil Berlin ja sehr flach ist und ich sonst keine Höhenmeter trainieren konnte. Natürlich reicht das lange nicht, um topfit für das Projekt zu sein. Der größte Teil kommt dann auf der Strecke selbst.
Wie läuft das organisatorisch? Haben Sie die Strecke schon komplett durchgeplant?
Ich versuche möglichst auf der Grenze zu laufen. Manchmal gibt es dort kein Durchkommen, dann nehme ich den nächstmöglichen Weg, wenn es nicht gerade eine Bundesstraße oder Autobahn ist. Im besten Fall laufe ich aber direkt auf der Grenze. Da kann es schon auch mal passieren, dass ich so 1.000 bis 1.600 Höhenmeter mache, weil eben die Grenze genau über einen Berg verläuft. Ich laufe über Straße, Stock und Stein. Es waren schon Untergründe aller Art dabei.
Laufen Sie ganz allein oder haben Sie Mitstreiter?
Ich habe versucht, das Ganze auf meinen Social-Media-Kanälen publik zu machen und jeden eingeladen mitzumachen. Natürlich auch ein bisschen aus Selbstnutzen, weil es deutlich einfacher fällt, wenn Menschen mit dabei sind und man sich gegenseitig motivieren kann. Jetzt haben wir gerade Tag 13 des Projekts und es gab bis jetzt nur zwei Tage, wo niemand mit dabei war. Manchmal laufen die Menschen nur ein kleines Teilstück mit, aber auch das ist natürlich super. Am Wochenende sind aber auch Leute den kompletten Marathon mitgelaufen.
Laufen Sie jeden Tag die gleiche Distanz und wie sieht es mit Ruhetagen aus?
Genau. 120 Marathons in 140 Tagen. Also habe ich 20 Ruhetage eingeplant, wobei ich mich da jetzt noch gar nicht so genau festlegen will. So weit es gut läuft, will ich sechs Tage am Stück durchziehen und dann einen Tag Pause machen. Gestartet bin ich in Frankfurt Oder und bin jetzt gerade in Sachsen. Wenn ich in den Alpen angekommen bin, werde ich wohl ein paar Pausentage mehr einlegen müssen. Sobald es dann wieder flacher wird, laufe ich vielleicht auch mal acht Tage am Stück.
Ein kleiner Teil der Strecke ist also schon absolviert und sie haben ein Gefühl für die Aufgabe bekommen. Zweifeln Sie schon manchmal daran, ob Sie es wirklich schaffen werden?
Nein, bis jetzt noch nicht. Es gibt natürlich Tage, die hart an der Schmerzgrenze sind. Aber da stellt sich immer die Frage, ob das ein Schmerz ist, weil man keine Lust hat, einem langweilig ist oder es nervt, oder ist es ein echter körperlicher Schmerz, der bleibende Schäden hinterlässt. Bis jetzt waren es wohl eher miese Stimmungen und ich bin mir ziemlich sicher, dass ich das schaffe. Natürlich wird es wehtun und schlimme Augenblicke geben, aber ich habe das große Ziel vor Augen. Und wenn ich am Ende einen Marathon wandern oder langsam laufen muss, ist es mir egal. Hauptsache ich erreiche mein Ziel.
Ich versuche, auf meinen Körper zu hören und den langwierigen vom kurzweiligen Schmerz zu unterscheiden. Es ist ein bisschen tricky, aber wenn man auf sich hört, wird das schon irgendwie funktionieren.
Joyce Hübner über gesundheitliche Bedenken
Abseits von den Schmerzen: Gibt es auch ernstere gesundheitliche Bedenken und haben Sie sich vorher medizinisch beraten lassen?
Ich habe mich vorher sportmedizinisch durchchecken lassen und war in allen möglichen Testzentren, die es so gibt. Bis jetzt haben alle gesagt, dass es rein körperlich gut aussieht und ich fit bin. Was aber auf dem Weg passiert, weiß niemand. Ich versuche, auf meinen Körper zu hören und den langwierigen vom kurzweiligen Schmerz zu unterscheiden. Es ist ein bisschen tricky, aber wenn man auf sich hört, wird das schon irgendwie funktionieren.
Wie lässt sich der zeitliche Aufwand des Mammut-Projekts mit ihrem alltäglichen Leben vereinbaren? Gehen Sie trotzdem einem normalen Job nach?
Ja, tue ich. Ich habe Anfang des Jahres dann meine Arbeitszeit reduziert, damit ich anständig trainieren kann. Und jetzt für die Zeit, in der ich unterwegs bin, habe ich unbezahlten Urlaub genommen. Alles andere wäre auch nicht möglich gewesen. Kurz habe ich darüber nachgedacht, ob ich remote arbeiten könnte, aber das lässt mein Job gar nicht zu.
Vielen Dank für das Gespräch.
Das Interview führte Lukas Witte, rbb Sport.
Sendung: rbb24, 16.05.2023, 21:45 Uhr
Joyce Hübner geht auch bei Selb an „ihre Grenze“
In nur 140 Tagen einmal Deutschland umlaufen
Joyce Hübner geht auch bei Selb an „ihre Grenze“
18.5.2023 – 120 Marathon-Läufe in 140 Tagen. Die Strecke: Immer entlang der Außengrenze Deutschlands. Seit Anfang Mai nimmt die Berlinerin Joyce Hübner die rund 5.200 Kilometer lange Distanz in Angriff. Auf ihrer Tour dabei sind auch aktuell fast 30.000 Follower bei Instagram und über 250.000 bei Tiktok. Am Feiertag war die Läuferin bei Selb unterwegs. Über eine kurze Distanz hat sie dabei selb-live.de-Reporter Michael Sporer begleiten dürfen.
„Joyce an ihrer Grenze“, so nennt die 35-Jährige ihr einzigartiges Projekt. Ihre Mission: Die Außengrenze Deutschlands ablaufen. Die jeweiligen Etappen will sie in Marathon-Distanz absolvieren. 42,2 Kilometer sind das am Tag. 140 Tage hat sie sich zum Ziel gesetzt, um die Deutschland-Umrundung zu absolvieren. Einen Pausentag wird sie dabei jede Woche einlegen, folglich 120 Lauftage. Im September will sie an ihrem Ausgangspunkt in Frankfurt an der Oder wieder anzukommen. Klingt allein das schon nach einem Mammutprogramm, so bleibt die Hobby-Sportlerin nicht nur auf befestigten Wegen. Möglichst nah an der Grenze zu den Nachbarländern geht es entlang. Querfeldein, teils über Stock und Stein, unzählige Höhenmeter inklusive.
Wie kommt man denn auf solch eine Idee? „Diese entstand eigentlich im Biergarten“, saßen sie und ihr Lebensgefährte Sven Dünnwald mit Freunden zusammen. Diskutiert wurde da über verschiedene Extremsportler. So manch einer würde Kontinente durchqueren. Aber entlang der Landesgrenze, das hat allen Anschein noch niemand gemacht. Aus einer da noch eher spaßigen Geschichte wurde schließlich ein reales Projekt.
Doch vorneweg, wer ist Joyce Hübner überhaupt? Sie selbst wurde 1988 in Ludwigsfelde im Berliner Umland geboren und lebt heute in der Bundeshauptstadt. Bei einem Wohnungsbauträger ist sie als Erwerbermanagerin tätig. In Sachen Sport war das Läuferherz nicht von Anfang da. „Laufen gehörte für mich eher zu den unliebsamen Sportarten“, widmete sie sich eher fünf bis sechs Mal pro Woche dem Krafttraining, wofür später im Job nicht mehr ausreichend Zeit zur Verfügung stand. „Nach ein paar Monaten der Bequemlichkeit war es für mich dann das einfachste und naheliegendste, mit dem Laufen anzufangen“, wurde spätestens mit ihrer ersten Teilnahme beim Berliner Halbmarathon 2016 eine neue Leidenschaft entfacht. Laufen ist seither das große Hobby, „ein Leben ohne das Laufen ist für mich unvorstellbar“, ist es zum einen ein Ausgleich zum stressigen Alltag. „Zum anderen, weil es mir immer wieder ein Glücksgefühl und innere Zufriedenheit beschert. Zusätzlich pusht das Laufen meine mentale Stärke und mein Selbstbewusstsein. Wer einmal ein Runners High erlebt hat, weiß wovon ich spreche“, treibe sie das Erweitern ihrer persönlichen Schmerzgrenze bis heute an.
Klar folgten unzählige Teilnahmen an verschiedenen Marathon-Läufen im In- und Ausland. Voller Stolz blickt sie da zuhause auf ihre Medaillensammlung. Dabei steht die absolvierte Zeit gar nicht mal so im Vordergrund. Es ist vielmehr das gute Gefühl, mit unzähligen Gleichgesinnten über die lange Strecke ins Ziel zu laufen. Erlebnisse, die die stets gut gelaunte und sympathische Frau gerne mit ihren Followern teilt. Von ihrer läuferischen Seite präsentiert sie sich bei Instagram fern vom Privataccount („Will ja meine Freunde nicht nur mit Laufsachen nerven!“) seit Anfang 2019. Das auch, um sich mit Gleichgesinnten auszutauschen. Tiktok folgte gar erst im vergangenen Sommer. Der Autor dieser Zeilen selbst stieß vor rund drei Jahren auf ihren Instagram-Kanal. Obwohl da selbst in Zeiten von Corona und folglich entspannter Terminlage etwas läuferisch in den Selber Wäldern unterwegs, so war es vielmehr ein bei einem der Laufstorys verwendeter Hashtag eines bekannten Urlaubsorts in Österreich, die auf die Storys zunächst aufmerksam machen ließ. „Wie kann man diese Berge nur so locker, flockig entlang sprinten“, so der mit Blick auf die Höhenmeter neidvolle Gedanke. Die in den Posts gepackte Fröhlichkeit steckte aber an. Ein Abo bei da nach etwas über 8.000 Abonnenten blieb folglich hängen.
Fern von zahlreichen Influencern, die sich vielmehr auf das Bewerben von Produkten beschränken und gar gekünstelt wirken, bleibt sich die Sportlerin selbst treu und authentisch. Klar folgten aufgrund der steigenden Reichweite auch der ein oder andere Sponsor, der beispielsweise Laufschuhe zur Verfügung stellt. Dass diese hin und wieder ins Blickfeld geraten, völlig legitim, da alles andere und übertrieben, eigentlich gar zu wenig geschieht. Vielmehr begeistert sie, die sich selbst als absoluten „Normalo“ sieht, ihre Follower damit, wenn sie mitgenommen werden auf die verschiedenen Lauftouren, ob im Urlaub oder eben vor allem in und um Berlin. Natürlich gibt es da bei einer Sightseeing-Tour das Brandenburger Tor und die Siegessäule zu sehen. Ein anderes Mal geht es entlang des S-Bahn-Rings, es werden Feuerwachen oder Schulen entlang der Strecke „gesammelt“ und in den Wintermonaten darf nach einem Lauf auch das Eisbaden in einem See nicht fehlen.
Viel Zuspruch erhält sie von den Zuschauern. Das motiviert. „Gerade jetzt mit dem Deutschlandlauf sind diese Storys für manch einen schon das Ersatzprogramm für GZSZ“, wurde ihr erst jüngst berichtet. Ebenso positiv: „Manche haben durch meinen Account auch erst die Motivation gefunden, mit dem Laufen zu beginnen“, macht sie diese Begeisterung auch Stolz.
Die Vorbereitung
Diese begann vor etwa einem halben Jahr. Intensiv wurde die Strecke geplant, nach Übernachtungsmöglichkeiten Ausschau gehalten, Pausentage, um eben kurz zu regenerieren, einzukaufen oder auch einmal nur um Wäsche waschen zu können, eingetaktet und selbstverständlich fleißig trainiert. Eine Leistungsdiagnostik einschließlich Laktattest wurde durchgeführt. Und natürlich musste das Thema Arbeit berücksichtigt werden. Joyce und ihr langjähriger Freund nehmen eine Auszeit, sprich unbezahlten Urlaub. Für das kostspielige Projekt geht es an die Ersparnisse. Selbstverständlich ist Sven auf der Tour dabei. Ohne ihn würde die Durchführung auch gar nicht funktionieren. „Ich muss ja nur laufen“, schmunzelt sie, während er, den sie liebevoll „Der Praktikant“ nennt, im Auto unterwegs ist und an bestimmten Punkten entlang der Strecke als Versorgungsstation parat steht. Auch unterstützt er unter anderem bei den täglichen Updates der eigens eingerichteten Webseite und vielen organisatorischen Dingen. Mittlerweile hat er mit seinen amüsanten Backstage-Berichten gar selbst eine eigene kleine Fangemeinde auf Instagram und Tiktok. Und solch ein Lauftag mit allem drum und dran beginnt da meist um 6 Uhr und endet gegen 23 Uhr, wie Sven in den derzeitigen Tagesablauf blicken lässt.
Die Deutschland-Tour
Am 1. Mai ging es in Frankfurt an der Oder los. Von dort aus läuft Joyce Hübner die deutsche Grenze im Uhrzeigersinn ab. Relativ entspannt liefen da die ersten vier Marathonläufe entlang der polnischen Grenze bis zum ersten Pausentag. Die Strecken waren da auch noch weitestgehend flach. Das sollte sich in der darauffolgenden Woche ändern. Wunderschön die Gegend in der Sächsischen Schweiz zwar zum einen, aber die Höhenmeter forderten Tag für Tag. Ebenso Streckenabschnitte, die wohl selbst ein Wanderer nicht einmal gehen würde. Muskuläre Probleme ließen sich nach dem 10. Lauftag nicht leugnen. Doch schnell war ein Physio ausfindig gemacht, der hilfreich zur Seite stehen konnte. Motivierend sind für Joyce Hübner auch immer wieder Mitläuferinnen und Mitläufer, die sie, wenn auch nur für ein paar Kilometer, beim Lauf begleiten. Fan-Unterstützung bekommt die 35-Jährige ohnehin von ihren angesichts der irren Leistung staunenden Followern. Diese nimmt sie Tag für Tag mit, zeigt Strecke, Sehenswürdigkeiten und Kuriositäten entlang den Routen, lässt sie an ihrer Stimmung und ihren Gedanken vom Start bis zum Ziel teilhaben. Über das Erzgebirge einschließlich dem Fichtelberg ging es über das Vogtland nun auch in unsere Region. Am Mittwoch von Klingenthal bis nach Sigmundsgrün. Von da aus heute über Neuhausen entlang der Grenze bei Selb bis nach Schirnding.
Angesichts einer persönlichen 12 Monate langen Laufpause, die auf die üblichen Ausreden rund um den inneren Schweinehund begründet sind, und der daher einhergehend mangelnden Kondition, war es in der Tat für den Schreiberling dieser Zeilen schon mit leichter Skepsis verbunden, mit der Läuferin auf die Strecke zu gehen. Mehr als sieben (gequälte) Kilometer waren es in den vergangenen drei Wochen des Re-Starts des Laufens, mit dem eigentlichen Ziel beim in zwei Wochen anstehenden grenzüberschreitenden Freundschaftslauf von Selb nach Asch eventuell teilzunehmen, schließlich noch nicht. Nahe Buchwald eingestiegen waren es in Richtung Ackerl auch nur 3,5 Kilometer. Dem deutlich hohen und folglich völlig ungewohnten Tempo der Läuferin und ebenso topfitter Mitläufer wie seitens der Selber Bundespolizei musste dann doch Tribut gezollt werden. Die weiteren Kilometer wurden schließlich in Eigenregie und etwas langsamer angegangen, um am Ende der selbst gewählten knapp acht Kilometer langen Mitlauf-Strecke noch einmal den „Praktikanten“ anzutreffen. Die Berlinerin hat schließlich auch die heutige Marathon-Etappe gemeistert.
16 Lauftage von 120 sind absolviert. Joyce Hübner und Sven „Der Praktikant“ Dünnwald sind sehr zufrieden mit dem bisherigen Ablauf. Viele Anstrengungen liegen in den nächsten Wochen und Monaten aber noch vor ihnen. „Gerade die Höhenmeter in den Alpen oder auch Hitzetage werden herausfordernd sein“, blickt die Läuferin voraus. Doch sie ist überzeugt, diese einmalige Challenge erfolgreich finishen zu können und damit auch eins zu zeigen: „Ich möchte mit diesem Projekt andere Menschen dazu inspirieren, ihre Komfortzone zu verlassen und zeigen, wie das Austesten der persönlichen Grenze einen nachhaltig positiven Effekt auf einen selbst erwirkt.“
Joyce Hübner bei >>> Instagram
selb-live.de – Michael Sporer
Berliner Tiktok-Star sorgt in Rothenburg für Aufregung
NRW Radio
Hier den Beitrag von NRW Radio hören:
In nur 140 Tagen will sie Deutschland umlaufen
von Lisa-Marie Feibig
Auf TikTok nimmt Joyce ihre Follower immer mit zum Laufen. Jetzt geht sie “das Projekt ihres Lebens” an: Sie möchte in 140 Tagen Deutschland umlaufen.
Auf der Social-Media-Plattform TikTok ist Joyce Hübner (35) mittlerweile unter den Läufern bekannt. Denn sie nimmt ihre Follower bei fast jeder Jogging-Runde mit und fordert sich auch gerne mal selbst heraus – sei es, die Berliner S-Bahn-Routen abzulaufen oder ihren Followern die Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt zu präsentieren.
Ihre neuste und wohl größter Herausforderung verkündete Joyce Mitte April: Die Berlinerin möchte die deutsche Grenze ablaufen und das in 140 Tagen. Das wären dann gute 5.200 Kilometer – umgerechnet etwa120 Marathons – und 57.000 Höhenmeter, die sie zu bewältigen hat.
TikTokerin Joyce Hübner: In nur fünf Monaten will sie Deutschlands Grenzen ablaufen
Los ging es bereits am Montag (1. Mai) in Frankfurt an der Oder. Schon am Sonntag (7. Mai) möchte Joyce in Görlitz ankommen. Entlang der polnischen und tschechischen Grenze geht es über den Bodensee, nach Freiburg und Aachen, entlang der Küste (Nord- und Ostsee) und dann möchte Joyce Ende September wieder in Frankfurt-Oder ankommen. Der härteste Tag ihrer Route wird 2.640 Höhenmeter beinhalten. Ein paar Tage Puffer hat sich die Berliner eingebaut, aber im November muss Joyce dann wieder zurück in ihren normalen Job, denn so lange hat sie sich unbezahlten Urlaub genommen.
Joyce hält jeden Tag ihrer Deutschland-Umrundung in einem Video fest. Die ersten beiden Tage zeigen wir dir oben im Video. Klick rein!MEISTGELESEN.
Joyce Hübners Partner wird sie mit dem Auto begleiten
Joyce erklärt auf TikTok außerdem, dass ihr Partner sie auf der Strecke mit dem Auto begleiten wird und somit für Verpflegung und den Transport der Kleidung zuständig ist. Die 35-Jährige startet jeden Morgen dort, wo sie abends ihren Lauf beendet hat. Zudem ruft sie dazu auf, dass jeder, der Bock hat, sie natürlich auf ihrem Weg begleiten darf: “Ich versuche, den direkten Grenzweg zu nehmen, sonst so nah wie möglich dranzubleiben. Manchmal geht’s aber nur querfeldein. Ich laufe zum Glück gerne allein. Freue mich aber sehr über Menschen, die mich streckenweise begleiten wollen. Auf meiner Homepage kann man die Tour verfolgen.”
TikTokerin Joyce Hübner: Idee entstand im Biergarten
Entstanden ist diese verrückte Idee übrigens zusammen mit ihrem Partner im Biergarten. Denn sie unterhielten sich über die “ganzen krassen Sportler dieser Welt”, die quer durch Amerika oder Asien laufen. Ihr Freund sagte daraufhin, sie könne ja einmal Deutschland umrunden – diese Idee ging Joyce dann wohl nicht mehr aus dem Kopf.
Joyce Hübner will 120 Marathons in 140 Tagen laufen
RTL – News
Extremsportlerin Joyce Hübner will Deutschland in nur 140 Tagen umlaufen
Video starten
01:29 min
120 Marathons in 140 Tagen
Extremsportlerin Hübner will Deutschland umlaufen
2. Mai 2023 um 08:52 Uhr
Joyce Hübner hat eine Mission. Die 34-Jährige will in nur 140 Tagen die deutsche Grenze ablaufen. Insgesamt 5200 Kilometer muss die Extremsportlerin bei ihrem verrückten Vorhaben zurücklegen, das am 1. Mai mit dem ersten von 120 Marathons startete. Im Video spricht sie über ihr sportliches Mammut-Projekt.
Joyce zu Gast beim BESTZEIT-Podcast von Ralf Scholt und Philipp Pflieger
120 MARATHONS IN 140 TAGEN: JOYCE HÜBNER LÄUFT DEUTSCHE GRENZE AB
- Marathon: Joyce Hübner läuft deutsche Grenze ab
- Mammut-Projekt: 120 Marathons in 140 Tagen
- Hübner: “Keine Angst, sondern Respekt vor dem Projekt”
Joyce Hübner ist laut eigener Aussage “eher der Normalo-Mensch” – und möchte genau das tun, was bislang wohl keiner getan hat: Mit fast täglichen Marathons die deutsche Grenze ablaufen. In den letzten Monaten plante die Lauf-verrückte Wahl-Berlinerin ihr persönliches Mammut-Projekt: 120 Marathons in 140 Tagen entlang der deutschen Grenze. Am 1. Mai beginnt die 34-Jährige in Frankfurt an der Oder die knapp 5.200 Kilometer lange Strecke. Davor hat sie mit Sports Illustrated gesprochen.
JOYCE HÜBNER: “ICH BIN SO WIE IHR UND ICH KANN DAS AUCH”
Sports Illustrated: 120 Marathons in 140 Tagen, knapp 5.200 Kilometer. Die meisten Couchpotatos fragen sich wahrscheinlich: “Warum macht sie das?!”
Joyce Hübner: Genau aus diesem Grund, um die Couchpotatos vom Sofa zu erheben. Tatsächlich sieht und hört man ja davon, was für unfassbare Dinge Leistungssportler erreichen. Ich bin eher der “Normalo-Mensch”. Ich möchte zeigen, dass auch normale Menschen große Aufgaben bewältigen können. Dabei geht es gar nicht um Druck. Ich habe auch keinen Zeitdruck, ich habe 24 Stunden jeden Tag, um den Marathon zu laufen. Ich werde da keine Bestzeiten durchknallen, sondern ganz entspannt für mich laufen. Einfach den Leuten beweisen: Schaut mal, ich bin so wie ihr und ich kann das auch. Ich möchte die Leute mitnehmen und motivieren.
Sports Illustrated: Aber woher kam die Idee?
Joyce Hübner: Das ist eine Biergartengeschichte. (lacht) Wir saßen im letzten Sommer mit Freunden zusammen und haben uns über Leute unterhalten, die zum Beispiel quer durch Amerika laufen. Dann hat mein Freund nebenbei gesagt: “Kannst ja die deutsche Grenze ablaufen, hat noch keiner gemacht.” Das haben wir erstmal so stehen gelassen und dann ging’s in meinem Kopf los … “Das ist eigentlich voll die gute Idee!” Seitdem sprechen mein Freund und ich eigentlich täglich darüber und dann habe ich gesagt: “Wenn nicht jetzt, wann dann?” Warum muss man immer großartig hinreisen, wenn wir alle doch schöne Gegenden vor der Haustür haben?
Sports Illustrated: Als “Normalo-Mensch” haben Sie ja auch einen Job. Wie lässt sich der Lauf damit vereinbaren?
Joyce Hübner: Die erste Überlegung war, dass man remote arbeitet. Aber weder mein Freund, der mich begleiten wird, noch ich haben einen Job, der das ermöglicht. Für diese Monate nehmen wir uns deswegen eine Auszeit und unbezahlten Urlaub. Deshalb ist unser Leben gerade eigentlich dieses Projekt.
HÜBNER: “MEIN FREUND WIRD EINEN STRESSIGEN JOB HABEN”
Sports Illustrated: Ihr Freund läuft also mit?
Joyce Hübner: Nein, er wird mich am Streckenrand begleiten. Er übernimmt die ganze Organisation im Background, unterstützt mich mit Verpflegung, transportiert das ganze Equipment, wie Jacken, Schuhe. Er fährt also mit dem Auto mit. Er wird einen stressigen Job haben, weil er in den Hotels ein- und auschecken wird. Das ist auch eines meiner Credos, dass ich nach den Marathons zumindest in einem Bett schlafe.
Sports Illustrated: Sind dann Hotels etc. schon alle gebucht?
Joyce Hübner: Ich versuche natürlich alle Marathons so nahtlos wie möglich zu laufen. Bei sieben Wochentagen möchte ich aber ungefähr einen Restday einbauen. Wenn ich jetzt irgendwo in den Bergen laufe und es zieht ein Gewitter auf, dann werde ich einen Restday einlegen. Deswegen machen wir das mit den Hotels immer spontan.
HÜBNER: “HABE SCHON VIELE SACHEN GETAN, OHNE DARÜBER NACHZUDENKEN”
Sports Illustrated: Trotz der Motivation – spüren Sie Ängste oder Zweifel?
Joyce Hübner: Ja, klar. Ängste und Zweifel sind aber “böse” Wörter. Ich habe eher Respekt davor. Aber ich möchte mir darüber gar nicht so viele Gedanken machen, weil ich vom Typ her einfach so bin. Ich habe schon so viele verschiedene Sachen getan, ohne darüber nachzudenken und das ist eigentlich die beste Idee. Die Frage “Was könnte passieren?” gibt’s eigentlich gar nicht, weil wenn irgendwas passiert, gucken wir dann. Es überwiegt die Vorfreude. Ich habe einfach Bock, jetzt loszulegen.
Sports Illustrated: Wie haben Sie dafür trainiert?
Joyce Hübner: Mein Trainingsumfang hat sich deutlich erhöht. Es waren mal 50, 60 Kilometer pro Woche. Jetzt sind es um die 100 Kilometer, die ich an circa fünf Tagen runtergespult habe. Dazu fahre ich noch Rad und mache Yoga.
Sports Illustrated: Also haben Sie nicht nur mit Laufen trainieren?
Joyce Hübner: Der Körper leidet ganz schön bei einem Marathon – und vor allem, wenn man das 120-mal hintereinander macht. Die Körpermitte muss stabilisiert werden, was bei Frauen ohnehin manchmal schwierig ist. Deswegen mache ich auch Krafttraining. Mir macht es vielleicht nicht so viel Spaß, aber ich mache es, weil ich an das Projekt denke und in diesen sauren Apfel beiße.
Sports Illustrated: Wie wird dann Ihre Regeneration auf der Strecke aussehen?
Joyce Hübner: Viel Schlafen und Essen. Die Faszienrolle ist aber beispielsweise am Start, ich habe auch schon auf der Strecke nach Kältekammern gesucht – und provisorisch nach Physios.
HÜBNER: “ES KANN NATÜRLICH GEFÄHRLICH SEIN”
Sports Illustrated: Gibt es bei dieser Mammut-Aufgabe nicht auch gesundheitliche Bedenken?
Joyce Hübner: Es kann natürlich gefährlich sein, klar. Ich habe mich komplett durchchecken lassen. Meine Werte sind alle in Ordnung. Wir wissen natürlich trotzdem nicht, was passiert. Dadurch, dass ich aber schon sehr lange Sport mache in meinem Leben, hat man auch schon so ein Selbstgefühl entwickelt. Ich denke, ich kann das mittlerweile schon sehr gut einschätzen, was mein Körper braucht.
Sports Illustrated: Woher kam die Liebe zum Laufen? Sie laufen laut eigenen Angaben erst seit 2016.
Joyce Hübner: Tatsächlich habe ich das Laufen lange gehasst. Als Jugendliche war ich früher im Boxverein und da haben wir Waldläufe gemacht. Ich war immer die, die abgekürzt hat, weil ich es so schrecklich fand. (lacht) Laufen war gefühlt die einfachste Sportart, um sich irgendwie fit zu halten. 2015 schlich sich das so ein, dass ich Laufen gegangen bin. 2016 habe ich dann meinen ersten offiziellen Lauf mitgemacht, das war der Halbmarathon in Berlin. Da ist die Liebe übergeschwappt. Jeder, der bei so einer Laufveranstaltung mitgemacht hat, weiß, dass es einen total hyped. Da habe ich dann gesagt: “Dieses Gefühl will ich immer wieder haben.”
HÜBNER: “JEDER DER DIESEN SCHUB SCHON MAL HATTE, WILL DAS REGELMÄSSIG
Sports Illustrated: Auf Instagram sieht man Sie auch Eisbaden etc. Woher kommt das? Diese ständige Motivation, sich selbst herauszufordern?
Joyce Hübner: Vielleicht liegt das daran, dass sich der Mensch immer Ziele setzt. Der eine möchte ein Haus bauen, Kinder kriegen und einen Baum pflanzen. Ich denke mir halt: “Ich möchte in den See auf dem eine Eisschicht liegt.” Ich sehe hier was, oder erfahre da was und dann denke ich mir oft: “Wahnsinn, probieren muss ich das auf jeden Fall.” Und Eisbaden zum Beispiel bringt mir zusätzlich viel Regeneration.
Sports Illustrated: Und was treibt Sie an?
Joyce Hübner: Es ist die Euphorie oder die Glücksgefühle. Es ist schwierig, jemanden zu erklären, der noch nie einen Marathon gelaufen ist, dass das glücklich macht. Aber es gibt tatsächlich dieses Runners-High. Genauso verhält sich das mit dem Eisbaden oder anderen extremen Sachen. Da ist man voller Euphorie und Adrenalin. Jeder, der diesen Schub schon mal hatte, will das regelmäßig. Und wenn die eine Sache “langweilig” geworden ist, sucht man sich dann etwas anderes heraus.